Auf Kununu können Mitarbeitende ihren Arbeitgeber anonym bewerten. Nicht alle sind darüber glücklich.
Ich finde Kununu toll, aber es ist klar, dass nicht alle meine Meinung teilen. Kürzlich sagte mir jemand, dass eh nur Frustrierte auf Kununu eine Bewertung abgeben. Daraus könnte folgen, dass diese Plattform wertlos, nicht aussagekräftig oder sogar für ein Unternehmen geschäftsschädigend sein kann.
Schon im September 2012 veröffentlichte PersonalRadar.ch einen genauso kritischen wie interessanten Artikel zum Thema Arbeitgeberbewertungen auf Kununu.
Woher kommen negative Bewertungen?
Schlechte Beiträge können von frustrierten Kollegen, ehemaligen Mitarbeitern (die vielleicht sogar entlassen wurden und sich auf diese Weise rächen wollen) oder von Mitbewerbern, die morgens nicht in den Spiegel sehen müssen, veröffentlicht werden.
Schlechte Bewertung: was tun?
Falls ein Arbeitgeber eine schlechte Bewertung erhält, empfehle ich die Prüfung folgender Optionen:
- Verhältnis zwischen guten und schlechten Bewertungen
- Stellungnahme durch den Arbeitgeber
- Zusätzliche Bewertungen generieren
Verhältnis zwischen guten und schlechten Bewertungen
Falls eine negative Bewertung veröffentlicht wird, die meisten bisherigen Einträge aber grundsätzlich positiv sind, dann besteht kein Grund zur Sorge. Wenige schlechte Aussagen können sogar die mehrheitlich positiven Beiträge verstärken.
Wenn alles nur positiv ist, kann dies unglaubwürdig erscheinen. Wenige schlechte Einträge können aber ein ausgewogeneres Bild vermitteln.
In diesem Fall also meine Empfehlung: Keep calm and carry on.
Stellungnahme durch den Arbeitgeber
Bei Kununu sind ganz klar die Mitarbeiter an der Macht. Sie können anonym recht klar sagen, was sie wollen und normalerweise kann sie dafür niemand zur Rechenschaft ziehen.
Um dieses Ungleichgewicht zu korrigieren können Arbeitgeber eine Stellungnahme veröffentlichen. Dies ist natürlich eine fantastische Gelegenheit, um den betroffenen Mitarbeitern und der ganzen (Online-)Welt zu zeigen, dass man die Meinung der Angestellten respektiert und ihre Sorgen ernst nimmt. Zusätzlich kann eine Firma auch konkret beschreiben was sie unternimmt, um bestehende Missstände zu korrigieren.
Falls der Geschäftsleitung allerdings die Sorgen der Arbeitnehmer egal sind und niemand bereit ist, irgendetwas zu ändern… Na dann… In diesem Fall ist es vielleicht am besten zu „Keep calm and shut up!“
Unternehmen aus der Schweiz, die zu Bewertungen Stellung genommen haben, sind z.B. die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) und KPMG.
Zusätzliche Bewertungen generieren
Einzelne negative Bewertungen können durch eine grössere Anzahl positiver Aussagen entkräftigt werden. Dazu kann ein Arbeitgeber seine Mitarbeiter dazu ermutigen, Bewertungen auf Kununu zu publizieren.
Dies ist natürlich nicht ohne Risiko, deshalb sehe ich grundsätzlich folgende mögliche Einstellungen:
- Ich vertraue meinen Mitarbeitern. Falls etwas negatives ans Tageslicht kommen sollte, werde ich der Sache nachgehen und, falls gerechtfertigt, alles daran setzen um diesen Missstand zu korrigieren.
- Meine Arbeiter haben sowieso eine Scheisseinstellung. Hoffentlich hören sie nie von Kununu. Und ich muss diese böse Webseite unbedingt auf unsere interne Browser Blacklist setzen lassen.
Und wenn alles gut geht, dann wird auf der Kununu-Seite des Unternehmens das coole „Open Company“ Logo veröffentlicht.
Kununu: gut, schlecht, dämlich oder gemeingefährlich?
Was denken Sie? Ist Kununu grundsätzlich eine tolle Plattform mit viel Potenzial oder bloss ein Jammerort für enttäuschte Angestellte?
Leider hat kununu Bewertungen/Beurteilungen einer entlassenen Person (mit Drogen-Problemen) veröffentlicht, die in keinster Weise mit den Tatsachen übereinstimmen. Drei unserer Mitarbeiter im Innen- und Aussendienst haben dann eine ehrliche Bewertung abgegeben, die per dato (nach Wochen) nicht berücksichtigt wurden. Die ehrlichen Bewertungen waren natürlich viel besser als die des Drogensüchtigen, der lange Zeit die Unterstützung und Hilfe der beurteilten Firma erhielt, bis es für die Firma zu viel wurde. Die Firma kununu beeinflusst unserer Meinung nach die Bewertungen, auf kriminelle Art und Weise. Wenn sie nur schlechte Bewertungen veröffentlicht und die ehrlichen nicht, dann ist es für uns eine Kreditschädigung, die geahndet werden muss. Es soll eine Millionenklage angestrebt werden!
Naja, ich würde mir da auch gedanken machen, wenn auf eine negative Beurteilung plötzlich drei Positive kommen würden. Würden die AG und vor allem die HRs endlich mal wieder den Mensch, welcher der Arbeitnehmer ist sehen, wäre es sicher nicht soweit gekommen. Zudem schreiben sie hier jetzt er hätte ein Drogenproblem, was aber eventuell auch mit Medis zusammen hängen kann usw. Somit stellen Sie sich bereits mit dem ehem. Arbeitnehmer auf einer Stufe, wenn es denn so ist wie Sie es schreiben.
Sehe gerade, dass scheinbar das Unternehmen versuchte Ihm zu helfen. Dennoch stellen Sie sich mit Ihm hier auf einer Stufe Herr Schöler …
Klar sieht es nach einer Reaktion aus, wenn eine negative Bewertung unmittelbar danach mit drei positiven Darstellungen „kompensiert“ wird. Aber die Frage bleibt, wie man sonst reagieren soll. Kununu sagt selbst, man soll die Mitarbitende zur Bewertung motivieren. Der Gedanke, dass sich Gekündigte austoben können, die Unternehmen aber nur beschränkte Möglichkeiten für eine Richtigstellung haben, ist halt schon exotisch. Gute, zufriedene und motivierte Mitarbeiter machen ihren Job und suchen nicht eine Plattform, wo sie etwas darstellen können, das für die stimmt. Frustrierte haben eher das Bedürfnis, ihre negativen Empfindungen darzustellen. Ist hingegen jemand noch im Job, und das „Paket“ stimmt für ihn nicht, dann soll er gefälligst ehrlich gegen sich selber sein und etwas anderes suchen. Noch eine Bemerkung zum Stil: Wenn Kununu Kommentare wie „VR soll demissionieren“ oder „GL auswechseln“ oder Bezeichnungen wie „Nichtwisser und Schwätzer“ toleriert, dann spricht das nicht für die Plattform. Das perfekte Unternehmen gibt es genauso wenig wie das lausige…
Wir haben genau das gleiche Problem. Einem Mitarbeiter wurde gekündigt da er ein Problem mit Drogen hatte. Wir haben ihm mehrfach unsere Hilfe angeboten, es wurde aber immer schlimmer. Letztendlich mussten wir die Konsequenz ziehen und ihm kündigen. Nun steht seine Bewertung im System und Aussenstehende wissen nichts von seinem Drogenproblem…
Hier ist gesunder Menschenverstand gefragt. Eine klarere Sicht kann nur durch einholen von Auskünften aus zusätzlichen Informationsquellen entstehen. Zum Beispiel kann man über „Moneyhouse“ (Häufiger Wechsel der MA im Kader) oder auch Zeitungsartikel (Internet) sehr grosse Fluktuation der MA, oder Auskunft von der Einwohnergemeinde etc. einiges herausfinden um sich ein vernünftiges Bild machen zu können. Die GL direkt anfragen ist aber immer noch eine der effizientesten Methoden. Angelogen wird man ja heutzutage leider fast überall. Mit einem guten Gespür merkt man dies aber relativ schnell.
Abgesehen davon, merkt man am Weltgeschehen wie gut die heutigen Kaderleute mit Ihren vielen Diplomen und schön klingenden Ausweisen wirklich sind. Viele Schulen, keine praktische Erfahrung, kein Rückgrat und eine gewaltige Selbstüberschätzung. Es gibt aber auch die andere Seite, diejenigen die sehr weitsichtig und Menschenfreundlich die Geschicke der Firmen leiten. Vor denen ziehe ich den Hut!(Chapeau)
Alles blödsinn,
Auf Wunsch werden schlechte Unternehmensbewertungen gelöscht.
Somit ist Kununu absolut nich neutral oder relevant.
Ehemals zurecht schlecht bewertete Glitschen, haben plötzlich über Nacht nur noch top fünf Sterne Bewertungen.
Alle negativ Bewertungen sind auf einmal alle gleichzeitig verschwunden.
Kununu Bewertungen lesen ist nur vergeudete Zeit.