Nach dem letzten schweizerischen XING #fail im März 2014 gab es diese Woche nochmals einen #fail. Aber Xing reagierte prompt und mit Stil.
Was geschah denn?
XING sandte am Montag, 8. September 2014 innerhalb von wenigen Minuten mehrere Emails mit Premium-Angeboten an seine Mitglieder. Soweit so gut, respektive soweit sind wir uns dies von XING gewohnt. Emails mit Angeboten für Premium-Mitgliedschaften…
Aber in diesem Fall wurde das Angebot innert Minuten von 14 Tagen auf 7 Tage auf „heute“ verkürzt.
Screenshot von meinem Email-Account:
Was war schon wieder der März 2014 XING #fail?
Im März 2014 entschied sich XING, die Mitgliederbeiträge für Premiumkunden aus der Schweiz neu in Schweizer Franken zu verrechnen. Bisher wurden die Preise in Euro berechnet. Die Folge waren Preiserhöhungen um, je nach Quelle, 60-80%.
- Artikel von LinkedInsider.com (60%)
- Artikel von t3n.de (80%) mit Infographik
Und was geschah jetzt?
Wie gesagt, XING versandte innert Minuten mehrere Emails an ihre Mitglieder mit verwirrenden Angeboten, inklusive Angebote für Premium-Mitgliedschaften an bestehende Premium-Kunden.
Social Media: jeder reagiert (und motzt) sofort
Natürlich wurde darüber sofort auf Twitter berichtet. Hier sind einige Beispiele.
Als erstes @bloggingtom. Ich glaube, er wurde auch schon als Urgestein der schweizerischen Bloggerszene bezeichnet. Und ich bin ziemlich sicher, dass dies als Kompliment gemeint war 😉
Aber eines ist klar, wenn sich der Tom zu Wort meldet, dann hören/lesen ganz, ganz viele Leute aufmerksam zu.
Text zum Bild: @bloggintom aka Tom Bruehwiler
„Nur noch heute“, „Noch 7 Tage“, „Noch 14 Tage“ …Hey @XING_de, konntet euch wohl nicht entscheiden, hä?
Martin Müller (@martinopia) meldete sich auch zu Wort:
Text zum Bild:
Best practices by XING: 3 Emails within 2min reducing an offer period from 14days to 24h #fail
Daniel Bieri (@danielbieri) reagierte auch prompt:
Text zum Bild:
Danke liebes @XING_de 3x mal denselben Newsletter erhalten, für eine Premium-Mitgliedschaft, obwohl schon lange Premiumnutzer…
Übrigens, Daniel schrieb im letzten Frühling via Twitter-Liveticker über seine Jobsuche. Dabei zeigte er, dass er als Marketing-/SocialMedia-Profi offen und spannend „Storytelling“ betreiben kann. Aber er wusste auch, wann man mitten im Bewerbungsprozess nicht zu viel oder zu schnell kommunizieren soll.
Hier könnt ihr seinen Bericht über Jobsuche, Twitter und Foursquare nachlesen.
XING: #fail mit Stil: Reaktion auf Twitter
Was tut eine bekannte Unternehmung, wenn öffentlich bekannt wird, dass sie Mist gebaut hat?
- sie tut nichts und hofft, dass die Probleme in Vergessenheit geraten (dies klappte manchmal, zumindest bevor Al Gore das Internet erfand……)
- sie meldet sich online zu Wort und behauptet, dass alles nicht stimmt.
- oder, sie gibt zu, dass sie Mist gebaut hat und entschuldigt sich dafür.
In diesem Fall hat sich XING für die 3. Option der oben stehenden Liste entschieden. Folgender Tweet wurde relativ schnell veröffentlicht:
Tweet von @XING_de:
Einige Mitglieder haben wg. eines Systemfehlers (mehrere) Nachrichten zu noch nicht existierenden Angeboten erhalten. Bitte entschuldigt!
Ich finde es super cool, dass Xing öffentlich seine Fehler zugibt. Jeder macht Fehler. Aber nicht jeder hat die Grösse, seine Fehler einzugestehen.
Und obwohl ich eher für XING-bashing bekannt bin.. In diesem Fall muss ich echt sagen:
XING, ihr habt mich beeindruckt!
.
Lieber Etienne
Ach, schön auch anderen ist das passiert. Ich habe diesen Brief bekommen:
„Lieber Herr Prof. Dr. Gattiker,
wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. So ist es uns heute auch gegangen – wir haben unbeabsichtigt E-Mails zum Kauf einer Premium-Mitgliedschaft an einige Mitglieder geschickt. Versehentlich haben wir auch Sie angeschrieben.
Dank der freundlichen Hinweise aus der XING-Community haben wir rasch von der Panne erfahren. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken. Und uns bei Ihnen entschuldigen für eventuell entstandene Unannehmlichkeiten. Wir bitten Sie, die E-Mails zu ignorieren.
Mit besten Grüssen
Ihr XING-Team“
Eher unpersönlich und bei der Masse von eMails die da rausging zu wenig.
Ach, ich weiss nicht ob dies eine Panne war oder aber eine Strategie…. zuerst die Preise für Schweizer Kunden um über 60 Prozent erhöhen…. und dann eine Subsrikption mit 50% Rabatt via e-mail offierierent.
Da haben wohl zuviele CH Mitglieder gekündigt… der Xing Fehler war wohl einfach, dass jemand die Katz zu früh aus dem Sack liess— Preisreduktion für CH Mitglieder – und die Informationen früher als geplannt rausgemailed hat 🙂
Grüessli
Urs
Lieber Urs
Vielen Dank für deinen interessanten Kommentar, er hat mich sehr gefreut.
Ich habe das Email von Xing auch erhalten, im Artikel aber nicht erwähnt. Ich motze ja sonst schon genug, deshalb wollte ich dieses Mal positiv schreiben. Aber da du das Email erwähnt hast kann ich ja zugeben, dass es mich auch eher genervt hat. Nach der Entschuldigung kam in der gleichen Nachricht noch ein 50%-Angebot auf die Premium-Mitgliedschaft.
Die Tatsache, dass mir Xing eine Email schreibt um sich zu entschuldigen? Finde ich super. Dass sie mir aber gleichzeitig schon wieder etwas verkaufen wollen: nicht so toll.
Aber trotzdem, ich finde sie haben schnell und im Grossen und Ganzen gut reagiert.
Herzliche Grüsse
Etienne
Etienne
Stimmt sie haben schnell reagiert. Das Problem war nur das ich drei Angebote innerhalb mehrer Std. erhielt.
All 50% Preis Reduktion
Das erste ich hätte noch 7 Tage, die zweite eMail 4 und dann 48 Std.
All dies innerhalb ca. 4 Std. Erst danach kam die Entschuldigung 🙂 Es ist einfach denkbar ungünstig wenn man schon genügend Leute hat die vergrault sind und auf LinkedIn abgesprungen sind oder sogar Viadeo (über 70 Mio Nutzer).
Etienne ich wünsche ein tolles Wochenende mit viel Sonne.
Urs